Wiener Kammerchor

Die Schöpfung

Komponist und Werk

JOSEPH HAYDN (1732-1809), der während seines England-Aufenthaltes von der englischen Händel-Pflege und Oratorientradition sehr beeindruckt war, hatte aus England den Textentwurf eines Oratoriums, das nach Miltons „Paradise Lost“ den Schöpfungsbericht zum Inhalt hatte, nach Wien mitgebracht. Haydn arbeitete zwischen 1796 und 1798 an der Vertonung. Die Mitglieder der adeligen Gesellschaft, die sich bereit erklärt hatten, die Kosten der Aufführung von Haydns „Schöpfung“ zu tragen und Haydn auch ein Honorar von 500 Dukaten zu garantieren, spendeten jeder 50 Dukaten. Es waren dies: die fürstlichen Familien Esterházy, Kinsky, Liechtenstein, Lichnowsky, Lobkowitz, Schwarzenberg, Trautmannsdorff; die Grafen Harrach, Fries, Marschall; die Barone van Swieten und Spielmann. Die Uraufführung fand am 29. April 1798 im Palais des Fürsten Schwarzenberg (am Mehlmarkt, heute Neuer Markt) in Wien statt. Sie wurde ein überragender Erfolg.

Die Vertonung des Textes scheint Haydn ein hohes inneres Anliegen gewesen zu sein; ein ganzes Konvolut Skizzen in der Österreichischen Nationalbibliothek zeugt von der Mühe, die Haydn an die Komposition gewandt hat. In der „Schöpfung“ paart sich Haydns tiefe Frömmigkeit mit österreichischer aufklärerischer Tradition. (Bekanntlich sind sowohl van Swieten wie auch Haydn und Mozart Mitglieder von Wiener Freimaurerlogen gewesen.) Aufklärerisch am Textbuch ist z.B. die Tatsache, daß der Schöpfungsbericht vor dem Sündenfall aufhört: In der Welt von Haydns „Schöpfung“ gibt es keinen Sündenfall, die dort erschaffene Welt ist die beste aller möglichen Welten. Aufklärerisch ist auch die musikalische Anschaulichkeit, mit der Haydn alle Ereignisse, von denen im Text die Rede ist, „malt“: die „schäumenden Wellen“ des Meeres, den „stolzen Adler“ und das „zarte Taubenpaar“, den „gelenkigen Tiger“, den „schnellen Hirschen“ usw. „Tonmalerei“ dieser Art ist eigentlich ein Erbstück der Barockmusik, das jedoch von Haydn im Dienste seiner volkspädagogisch-aufklärerischen Absicht eingesetzt wird: Durch die Musik sollen die Ereignisse der Schöpfungsgeschichte „zum Greifen nahe“ gebracht werden. (Haydnfestival.at)

Interpreten:

Enrique Mazzola, Leitung
Orchestre National d'Ile de France
Wiener Kammerchor

Siobhan Stagg (Sopran), Eva und Gabriel
Matthew Newlin (Tenor), Uriel
Mathias Hausmann (Bass), Raphael und Adam

Karten und weitere Informationen unter:

Email: onlinetickets@haydnfestival.at

Telefon: (+43) 2682-61 866

Montag-Donnerstag: 8:00-16:00 Uhr
Freitag: 8:00-13:00 Uhr

haydnfestival.at