Wiener Kammerchor

Pallas Athene weint

Werk:

Das repräsentative Auftragswerk zur Wiedereröffnung der Hamburgischen Staatsoper nach dem Zweiten Weltkrieg entstand zu einer Zeit, als Krenek sich definitiv gegen eine Rückkehr nach Europa entschieden hatte. Der Anlass animierte ihn, an frühere, ihm thematisch wichtige Werke anzuknüpfen: an seine Antike-Reflexion mit Orpheus und Eurydike op. 21 und Leben des Orest op. 60, sowie an sein gebündelt historisches Interesse mit Karl V. op. 73. Außerdem bezog er sich kritisch auf die aktuell antikommunistischen und denunzierenden Untersuchungen des US-Senators Joseph R. McCarthy ab 1950. Zeit und Ort der Handlung Athen und Sparta, während der Zeit des Peloponnesischen Krieges. 

Musik:   

Das Werk, in der „Gesamtwirkung großartig“, hat „viele Passagen von düsterer Pracht“ (John L. Stewart). Der einleitende und schließende „ungeheure Klagelaut“ (Claus-Henning Bachmann) der Athene ist insgesamt prägend. Ihm liegt als Materialbasis eine Zwölftonreihe zugrunde. Krenek beherrscht diese Kompositionstechnik souverän. Das bedeutet, er stellt sie in den Dienst des musikalischen Ausdrucks und der Dramatik. Dies gelingt, indem er sie durch „Rotation“, durch Umgruppierungen einzelner Segmente, Umkehrungen und Spiegelungen gestisch und harmonisch verändert – wie das ähnlich Alban Berg praktiziert hatte – entsprechend der Situation. Die Musik gewinnt innerhalb der Rahmenhandlung sukzessiv an Dichte und Intensität. Der Orchestersatz hat ein die Protagonisten charakterisierendes Eigenleben. Die rezitativischen Passagen der an sich ergiebigen Vokalpartien erinnern peripher an Monteverdi.

Besetzung:

Pallas Athene Mareike Jankowski

Sokrates Klemens Sander

Alkibiades Franz Gürtelschmied

Meletos Lorin Wey

Meton Yevgheniy Kapitula

Althea Barbara Zamek

Naurarchos Kristán Jóhannesson*

Agis Karl Huml

Timaea Megan Kahts

Lysander Hanzhang Tang*

Brasidas Kristján Jóhannesson*

Ktesippos Savva Tikhonov

Musikalische Leitung Walter Kobéra / Regie Christoph Zauner / Bühne Jörg Brombacher / Kostüme Mareile von Stritzky / Lichtdesign Norbert Chmel / Choreinstudierung Michael Grohotolsky

Wiener Kammerchor

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

 

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Gefördert durch die Ernst Krenek Institut Privatstiftung

*In Zusammenarbeit mit Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien

Eine Produktion der Neue Oper Wien